Die Wendung wurde durch die Bibel allgemein verbreitet.
Jesus warnte sehr drastisch seine Jünger vor der unbedachten Weitergabe seiner Lehre, in Matthäus 7 Vers 6 sagt er: "Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, auf daß sie dieselbigen nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch zerreißen." Eine Anweisung an die Nachfolger Jesu: Verschwendet Eure Zeit, Eure Liebe und Eure Worte nicht an Leute, die von vornherein abfällig und geringschätzig über Gott denken. Oder, wie Martin Luther sagte: Predigt nicht goldene Worte in taube Ohren.
"Men sal de perlen nicht vor die swyne werpen."
Das berühmte Zitat im Niederdeutsch des Mittelalters
Aber bleiben wir bei den Perlen, jener besonderen Kostbarkeit in der Bibel. Perlen sind nicht einfach nur Perlen. In der byzantinischen Kirche wurde das geheiligte Brot in kleine Brocken zerkrümelt und Perlen genannt. Im Neugriechischen werden Perlen und Brotkrümel immer noch mit demselben Begriff bezeichnet.
Wie die Abwandlung des Zitats entstand:
Flämische Bildschnitzer nahmen sich dieses Wort zum Motto ihrer Kunst - und gaben zugleich Rätsel auf: Auf ihren Bilderbögen werden keine Perlen sondern Blumen den Schweinen vorgeworfen. Der Grund dafür ist wahrscheinlich eine Verwechslung. Im Lateinischen heißt Perle "margarita" und im Französischen heißt "marguerite" nicht Perle - sondern Gänseblümchen. Die Bildhauer folgten der französischen Übersetzung und malten satt Perlen Gänseblümchen. Sie warfen, so : falsche Perlen echten Säuen vor.