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#1

RE: die Schlange

in Tiere im Märchen 07.07.2005 14:13
von Gemini | 11.637 Beiträge | 12100 Punkte

lt. Wickipedia:

Symbolische und mythologische Bedeutung der Schlangen
Der Buchstabe S steht sowohl wegen seiner Form als auch wegen des Zischlauts als Symbol für die Schlange.
Im vorklassischen Griechenland galt die Schlange als heilig. Da sie sich durch die Häutung in Menschenaugen unendlich oft erneuern konnte, hielt man sie für unsterblich. Der Schlange wurde auch Hellsichtigkeit nachgesagt, weshalb die Schlange eines der Tiere der Göttin Gaia war. Laut Hesiod war Gaia Pelope einer der vielen Namen der Erdgöttin Gaia. Im Orakel von Delphi taten Schlangenpriesterinnen (Pythea) ihren Dienst. Nicht nur in der jüdisch-christlichen Tradition gab es einen von einer Schlange bewachten Baum: In der altgriechischen Vorstellung stand im Garten der Hesperiden der lebensspendende Apfelbaum, der der Göttin Hera von Gaia geschenkt wurde und der von der Schlange Ladon bewacht wurde.

Im Alten Testament der Bibel wird eine Schlangengöttin von Kadesch erwähnt, die von Moses und Jaweh abgesetzt wurde. Es handelte sich hierbei um eine "Orakelschlange", ähnlich der altgriechischen Pythia, namens Nehuschtah (in späteren Übersetzungen Nehuschtan).

Auch in der indischen Mythologie gab es Schlangengöttinnen und auch dort waren sie mit den Erdgöttinnen eng verwandt: Ananta, die "unendliche Schlange", behütete die Götter und Göttinnen in ihrem Schlaf zwischen zwei Inkarnationen. Die Schlange Kundalini liegt zusammengerollt im Becken der Frauen und symbolisiert deren lebensspendende Kraft. Dieser Mythos wurde von tantrischen Gelehrten im Konzept der Kundalini-Kraft übernommen und noch heute gelehrt.

Im Vordynastischen Ägypten wurde die "Schlangenmutter" Wadjet (auch Wa Zit) angebetet. Ihr Symbol war der Uräus. Des Weiteren kannten die Alten ÄgypterInnen die Mehem, eine Schlangengöttin, die des Nachts den Sonnengott Ra in seinem Schlaf umfasste.

Im Vorderen Orient stand die Schlange allgemein für Weisheit und Erleuchtung, welche die tiefen Geheimnisse des Lebens verstand. Diese Vorstellung hat in der biblischen Geschichte der Vertreibung aus dem Paradies überlebt, wo die Schlange Eva die "Frucht der Erkenntnis" überreichte. In einigen Gnostizistischen Sekten wurden Eva und die Schlange für das den Menschen zur Verfügung gestellte Wissen verehrt (wobei sie dort manchmal auch als männlicher Begleiter Evas, Ophion, dargestellt wurde).

Im Christentum wurden die älteren Überlieferungen einer Schlangengöttin und ihrer Attribute als eine der Inkarnationen des Teufels übernommen.

In der gemanischen Mythologie spielt die Midgardschlange eine wichtige Rolle, die die Welt umspannt, zugleich aber das Göttergeschlecht der Asen bedroht.

Die Regenbogenschlange verkörpert in den Mythen der Aborigines den Ur-Zustand der Natur im Zustand der Traumzeit und herrscht über ihre gleichermaßen lebensspendenden und verschlingenden Aspekte, insbsondere behütet sie das Wasser.

Das archetypische Motiv Ouroboros wird häufig mit ein oder zwei sich in den Schwanz beißenden Schlangen dargestellt und symbolisiert die Unendlichkeit.

meine Ergänzung:

Ihr Leben in Erdlöchern macht sie zum Mittler zwischen Ober- und Unterwelt.

[ Editiert von Administrator Gemini am 18.01.06 17:32 ]


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#2

RE: die Schlange

in Tiere im Märchen 24.02.2006 14:00
von Gemini | 11.637 Beiträge | 12100 Punkte

Gozpodar und Gozpoza

... heißen die Schlangen, die jedes Gehöft im Spreewald beheimatet. Stirbt der Hausherr, stirbt der Gozpodar, stirbt die Hausfrau, stirbt die Gozpoza.
Die Schlangen bringen den Menschen Glück, man muss sie nicht füttern, sie ernähren sich, indem sie am Euter der Kuh saugen. Auch die Schlangen auf dem freien Feld haben magische Kräfte. Sie haben auch einen Schlangenkönig, der eine goldene Krone trägt und diese manchmal an redliche Menschen verschenkt oder ab und an diese Krone abgelistet bekommt.
Der Spreewald ist ideale Gegend für Schlangen, dort finden sie optimale Lebensbedingungen.Da früher Waldstreu in den Kuhställen auslag, sind auch häufig Schlangen mit in den Stall gekommen,das wird die Grundlage der Legendenbildung sein.
Eine Sage geht so:

Der Schlangenkönig in Königshain

Nahe bei Königshain steht ein Gebüsch, dass wird Natterngebüsch genannt, weil sich viele graue Schlangen dort aufhalten.Die hatten auch einen Schlangenkönig. Einstmals ging eine Frau mit einem Kuchen vorbei. Sie hatte gehört, dass es dort einen Natternkönig gab. Da sah sie einen ganzen Kreis voller Nattern, in der Mitte eine besonders große mit einer goldenen Krone auf dem Kopf.
Sie breitete ein weißes Tuch aus und stellte den Kuchen in die Mitte.Danach versteckte sie sich. Und richtig, die Schlangen sahen das Tuch,krochen darauf zu und verschwanden mit dem Kuchen. An seiner Statt lag die goldene Krone auf dem Tuch. Hocherfreut ergriff die Frau die Krone und lief nach Hause.


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