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#1

RE: was im Schneewittchen steckt...

in der reale Hintergrund eines Märchens 07.01.2010 18:14
von Gemini | 11.637 Beiträge | 12100 Punkte

findet man auf wikipedia, wenn man weiß, dass man nach Margaretha von Waldeck suchen muss...

Zitat
Historischer Bezug
Wie einige Grimmsche Märchen hat vermutlich auch Schneewittchen einen geschichtlichen Hintergrund.
Schneewittchen bei Alfeld
Vermutet wird die inhaltliche Herkunft des Märchens im südlichen Niedersachsen in den Sieben Bergen, einem Höhenzug im Leinebergland, durch welches die Gebrüder Grimm wanderten und sich Märchen und Geschichten erzählen ließen. Greift man den Höhenzug als geografischen Hinweis auf, so findet man nordwestlich von ihm den Bergwerksort Osterwald. Es handelt sich um einen Ortsteil von Salzhemmendorf am Osterwald im Leinebergland.
Dort wurde seit dem 16. Jahrhundert ein Steinkohlenbergwerk (Hüttenstollen Osterwald) betrieben.
Glasproduktion gab es in der Nähe durch das Lauensteiner Glas.
Verlängert man die Linie von Osterwald über die Sieben Berge bei Alfeld, so kommt man zur Ruine der Stauffenburg, in der die böse Stiefmutter gewohnt habe.
Auch ein örtlicher Bezug zu den Märchenerzählern in Form der Brüder Grimm liegt vor, da sie an der Universität im nahegelegenen Göttingen lehrten.
2002 haben Bürger von Alfeld, das an der Leine unmittelbar südwestlich der Sieben Berge liegt, in diesen einen Schneewittchenpfad ausgewiesen.

Schneewittchen bei Kassel

Durch den starken Einfluss der Kassler Märchenerzählerin Marie Hassenpflug auf die Gebrüder Grimm kann ein hessischer Ursprung begründet sein.
Der hessische Heimatforscher Eckhard Sander sieht als Grundlage für den Märchenstoff und die junge Prinzessin das Schicksal der Waldecker Grafentochter Margaretha von Waldeck (ZDF-Dokumentation 2006 durch Kirsten Höhne und Claudia Moroni).
Laut Dokumenten im Stadtarchiv Bad Wildungen war sie wegen ihrer großen Schönheit weithin bekannt und hatte eine strenge Stiefmutter.
Als sie etwa 16 Jahre alt war, schickte ihr Vater, Graf Philipp IV. von Waldeck, sie an den kaiserlichen Hof von Brabant ins heutige Brüssel.
Auf diese Weise sollte sie mit einem Prinzen verheiratet werden. Margareta reiste über das Siebengebirge.
Doch es kam zu Schwierigkeiten, als sich mehrere hochrangige Persönlichkeiten wie Graf Egmont und der Thronfolger (später Philipp II.) um Margareta bemühten.

Ihre Gesundheit wurde zusehends schlechter. Schließlich starb sie am 13. März 1554 im Alter von 21 Jahren.
In der Heimatchronik von Waldeck findet man den Vermerk, sie sei vergiftet worden.
Eine - fürs Mittelalter typische und hier wahrscheinliche - Vergiftung durch Arsen würde auch die zittrige Schrift ihres Testamtents erklären.

Der Wohnort der Sieben Zwerge soll im Bergwerksdorf Bergfreiheit gewesen sein, das sich heute Schneewittchendorf nennt.

Dass Margaretha blond war, stört hier nicht: In einer früheren Version der Brüder Grimm von 1808 ist Schneewittchens Haar noch gelb.
Auch in dem kleinen mittelhessischen Dorf Langenbach im Taunus findet man historische Anhaltspunkte zu Schneewittchen und den sieben Zwergen, die insbesondere durch lokale Begebenheiten sowie alte Flur- und Gemarkungsnamen gestützt werden.
Der Ort liegt an der Hessenstraße, der gleichen historischen Hauptverbindungsstraße wie dem Studienort der Brüder Grimm Marburg. Im Ort selbst wurde früher Bergbau betrieben, im Talgrund gibt es den uralten Gemarkungsnamen Im Zwerggrund.
In älteren Varianten des Märchens (teilweise heute noch in Österreich gebräuchlich) ist auch nicht von einem Glassarg, sondern einem Glasberg die Rede.
Der Glasberg versinnbildlichte in heidnischer Zeit eine Totenstätte.
Unweit des Zwerggrundes, gewissermaßen einen Steinwurf entfernt, liegt noch heute dieser Glasberg.



Margaretha von Waldeck (geb. 1533; gest. 15. März 1554 in Brüssel) war die zweite Tochter und das sechste Kind des Grafen Philipp IV. von Waldeck-Wildungen (1493 bis 1574) und dessen erster Frau, Margarethe von Ostfriesland (1500 bis 1537).

Ihr Schicksal soll, nach Meinung des hessischen Lehrers und Heimatforschers Eckhard Sander, die Grundlage für den Märchenstoff der Prinzessin Schneewittchen gewesen sein.

Laut Dokumenten im Stadtarchiv von Bad Wildungen war Margaretha als außergewöhnlich schön bekannt und hatte eine strenge Stiefmutter, Katharina von Hatzfeld (gest. 1546).
Als Margaretha etwa 16 Jahre alt war, schickte ihr Vater sie an den Hof von Maria von Kastilien, der Schwester Kaiser Karls V. und Statthalterin der spanischen Niederlande, in Brüssel, wo er für sie eine standesgemäße Heirat zu arrangieren hoffte.
Gleichzeitig sollte sie wohl auch auf die Freilassung des hessischen Landgrafen Philipp hinwirken, der wegen seiner Teilnahme am Schmalkaldischen Krieg von Karl V. in Brüssel gefangen gehalten wurde.
Margaretha reiste über das Siebengebirge zum Rhein.
Doch es kam zu Schwierigkeiten, als sich mehrere hochrangige Persönlichkeiten wie Graf Lamoral von Egmond und Prinz Philipp II., Sohn des Kaisers, um Margaretha bemühten.
Ihre Gesundheit wurde zusehends schlechter und sie starb am 13. März 1554 im Alter von 21 Jahren.
In der Heimatchronik von Waldeck findet man den Vermerk, sie sei vergiftet worden.
Eine Vergiftung durch Arsen würde die zittrige Schrift ihres Testaments erklären.

Der Wohnort der sieben Zwerge soll im ehemaligen Kupferbergwerksdorf Bergfreiheit, einem heutigen Stadtteil von Bad Wildungen, gewesen sein, das sich heute Schneewittchendorf nennt.
Der Bezug auf die sieben Zwerge wird in diesem Zusammenhang auf die Kinderarbeit im Bergwerk zurückgeführt.


Liebe Grüße
Bettina

Rezitante und Musäusfan-ny
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#2

RE: was im Schneewittchen steckt...

in der reale Hintergrund eines Märchens 11.11.2014 18:38
von Gemini | 11.637 Beiträge | 12100 Punkte



Hier ein Buch/E-Buch, indem das vermeintlich "reale" Schneewittchen abgearbeitet wird.

Zu meiner großen Freude habe ich entdeckt, dass man mich darin sogar aus meinem Vorwort zur "Richilde" zitiert - sh. Seite 71

http://www.ebook.de/de/product/21714559/...tfriesland.html


Liebe Grüße
Bettina

Rezitante und Musäusfan-ny
zuletzt bearbeitet 11.11.2014 18:42 | nach oben springen


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