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RE: Ostern

in Definitionen und Erklärungen 01.03.2007 20:37
von Gemini | 11.637 Beiträge | 12100 Punkte

Religiöser Hintergrund:

Ostern ist das wichtigste Fest der Christenheit, auch wenn das Weihnachtsfest im Bewusstsein der meisten Menschen noch stärker wiegt. An Ostern werden der Tod und die Auferstehung des Erlösers Jesus Christus gefeiert Dieses Ereignis fand nach urchristlicher Glaubensüberzeugung drei Tage nach seinem Tode statt, der Sterbetag, also der Kreuzigungstag (Karfreitag) wird mitgezählt, so dass die Auferstehung auf den folgenden Sonntag fällt. Der Ostersonntag ist für die katholische, einige protestantischen Kirchen und für die Ostkirche der höchste Feiertag und die Auferstehung wird als endgültigen Sieg des Sohnes Gottes über Tod und ewige Verdammnis gefeiert.
In anderen protestantischen Kirchen wird jedoch der Karfreitag als der höchste Feiertag gewertet, weil schon der sich freiwillig für die Menschheit geopferte Jesus Christi mit seinem Tod die Menschheit von der Erbsünde erlöst hat.
Der österliche Festkreis beginnt in den westlichen Kirchen seit dem Jahr 1091 mit dem Aschermittwoch, dem eine 40-tägige Fastenzeit folgt (siehe auch Fastnacht). Diese erinnert an die 40 Jahre des Volkes Israel in der Wüste sowie an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste fastete. Da die Sonntage seit 1091 vom Fasten ausgenommen sind, liegt der Aschermittwoch tatsächlich 46 Tage vor Karsamstag (Ostersonnabend). Die österliche Bußzeit, umgangssprachlich auch "Fastenzeit" genannt, endet mit dem Karsamstag (Ostersonnabend), genau genommen am Vorabend zum Ostersonntag, da nach jüdisch-christlicher Überlieferung der Tag mit dem Vorabend beginnt (die Osternachtfeier ist Teil des Ostersonntags). Es sind daher genau 40 Tage. Auf das Osterfest folgte eine ebenfalls 40-tägige Festzeit, die eigentliche "Osterzeit", die bis zum Fest Christi Himmelfahrt dauerte. Der Festkreis wurde später um die folgenden 10 Tage erweitert, die die 9 Tage vor dem Pfingstfest ("Pfingstnovene") und Pfingsten umfassen, so dass die Osterzeit nun 50 Tage nach Ostern an Pfingsten (griech. pentekosté, "der fünfzigste (Tag)") endet.
Das östliche Christentum rechnet die Sonntage zur Fastenzeit mit hinzu, zählt aber andererseits die Karwoche selbst nicht mit zu den 40 Tagen des Fastens, sondern als eigene Zeitperiode. Im Ergebnis beginnt hier die Fastenzeit relativ zum Osterfest zwei Tage früher, (am westlichen Rosenmontag, wenn die Osterdaten übereinstimmen).
Die letzte Woche vor Ostern heißt Karwoche. Sie beginnt mit dem Palmsonntag, an dem die Christen den Einzug Jesu von Nazaret in Jerusalem feiern. Am Gründonnerstag (das "Grün" kommt nicht von der Farbe, sondern von dem altdeutschen Wort greinen, was so viel wie weinen heißt) feiert das Christentum das Letzte Abendmahl, das letzte Pessah-Fest (auch: Pessach- oder Pascha-Fest) Jesu mit den Jüngern und die Einsetzung der Eucharistie / des Abendmahls. Am nächsten Tag, dem Karfreitag, wird des Todes Jesu am Kreuz gedacht, am Karsamstag ist Grabesruhe, und am dritten Tage (Ostersonntag) ist die Auferstehungsfeier, da Jesus - nach der Bibel - auferstanden ist.

Etymologie des Wortes Ostern
lt.Wikipedia

In den meisten Sprachen kommt die Bezeichnung des Osterfests vom jüdischen Pessach: Auf Italienisch heißt Ostern pasqua, auf Spanisch pascua, auf Französisch pâques, auf Griechisch Πάσχα (= Pas'cha), auf Russisch пасха (= paskha), auf Esperanto pasko, auf Schwedisch påskdagen, auf Niederländisch pasen, auf Niederdeutsch Pa(a)schen und auf Isländisch páskar. In den meisten slawischen Sprachen wird Ostern Große Nacht (Nächte) oder Großer Tag oder Auferstehung genannt.
Verwandt mit dem deutschen Ostern ist das englische Easter. Die beiden Wörter dürften den selben Ursprung haben, aber in beiden Sprachen ist die Etymologie nicht geklärt. So gibt es zum Ursprung von Ostern mehrere Theorien.
• Da im Mittelalter die österliche Taufe zur Zeit der Morgenröte erteilt wurde, wurde das entsprechende Wort im germanischen Sprachgebiet verwendet. Honorius Augustodunensis (12. Jh.) leitet Ostern von Osten ab, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs als Symbol der Auferstehung. Somit leite sich Ostern von dem lateinischen alba, in albis (im Sinn von bei Sonnenaufgang, althochdeutsch zu den ostarun) ab - wohl auf dem Hintergrund von (Mk 16,2 EU).
• Nach Knobloch steht das Wort Ostern im Zusammenhang mit der christlichen Benennung der Osterwoche als albae paschales (österlich weiße Kleider der Neugetauften). Die Kurzform albae wird als Plural von alba – "Morgenröte" – verstanden und mit dem althochdeutschen Wort eostarum übersetzt.
• Nach dem Namensforscher Jürgen Udolph kennen die nordgermanischen Sprachen eine Wortfamilie, die zu Ostern passt: nämlich ausa – Wasser gießen, und austr – Begießen. Ein heidnischer Wasserritus wurde als vatni ausa – mit Wasser begießen bezeichnet. Das Wort Ostern beziehe sich somit eher auf die Taufe, die das zentrale Ereignis der Osternacht ist.
• Eine Theorie nach der Ostern sich von dem althochdeutschen Ostara (Osten), Eostre oder Eoastrae ableite, dem angelsächsischen Namen der teutonischen Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit, der Braut des jungen Maigrafen (Freyr – Freyja), geht auf Beda Venerabilis (de temporum ratione 15) (8. Jh.) zurück und wurde von Jacob Grimm weitgehend übernommen und bestärkt. Es ist jedoch bis heute umstritten, ob eine Göttin dieses Namens tatsächlich in der germanischen Mythologie vorkam. Etymologisch weisen die litauische Göttin Aušrine, die lettische Auseklis, die römische Aurora, die griechische Eos und die hinduistische Usha auf eine indogermanische Göttin der Morgendämmerung mit ähnlichem Namen hin.

Ostern als heidnisches Frühlingsfest
lt. Wikipedia

In vielen nichtchristlichen Religionen wird die Sonne als Lichtspenderin und göttliche Fruchtbarkeitsquelle verehrt und bei Frühlingsfesten gefeiert.
Einige Osterbräuche werden daher auf den germanischen respektive keltischen Sonnenkult zurückgeführt. Dazu gehören Frühlings- und Osterfeuer, aber auch die Osterräder, die vermutlich über zweitausend Jahre alt sind. Selbst eine Verbindung zwischen dem nordischen Sonnengott Baldur und Christus wird manchmal hergestellt.
Die Neuheiden feiern Ostern unter dem Namen Ostara-Fest nach einer altgermanischen Göttin Ostara, deren Symbole dem neuzeitlichen Mythos nach Hase und Ei sein sollen. Ostereier und Osterhasen (oft deswegen als heidnische Fruchtbarkeitssymbole bezeichnet) sind im deutschen Sprachraum erst seit dem 17. Jahrhundert belegt.
Im Bereich des orthodoxen Christentums von Ägypten über Griechenland bis Russland ist diese Tradition schon länger belegt. Beim Hasen spricht die reiche Überlieferung christlicher Hasensymbolik seit der Spätantike in der Literatur wie auch in der gestaltenden Kunst auch nicht für eine (unbelegte) Ableitung von einer Göttin Eostre/Ostara; auch wenn es Belege für einen Zusammenhang von Hasensymbolik und Auferstehungsthema gibt (so z.B. im Baptisterium zu Pisa und in St. Andreas zu Pisoia im 13. Jahrhundert) ist der Übergang zur volkstümlichen Osterhasenlegende noch nicht belegt. Bemerkenswert ist, dass die deutschsprachigen Quellen für den Osterhasen als Eierbringer (neben regional belegten anderen Eierbringern) alle auf protestantische Ursprünge zurückführen.


Liebe Grüße
Bettina

Rezitante und Musäusfan-ny
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