Hier eine wissenschaftliche Erklärung.
Sintflut bezeichnet eine "große, allgemeine Flut oder Überschwemmung". Besonders bezeichnet dieses Wort aber nach biblischer Überlieferung, die große Überschwemmung, die als Strafe für die sündigen Menschen von Gott auf die Erde gesandt wurde, wie es in der Bibel 1. Mos. 6, 17 ff. belegt ist.
Das nhd. Wort stammt aus dem ahd. . Im 11. Jh. erschien dieses Wort meist geschrieben mit einem Gleitlaut [t]. Im Mittelhochdeutsch erschien dieses Wort meist als und im 13. Jh. als . Gebildet wurde es aus dem Wort ahd. oder mhd. und dem Präffix germ. * , was ‚in einem, immerwährend, groß’ bedeutete. Man kann sagen, dass es sich beim Wort um eine volksetymologische Umdeutung handelt. Denn es entstanden bald der Bezug zum biblischen Text und daher die Umwandlung von in , was in Anlehnung an die Bestrafung der Menschen durch Gott entstanden ist.
Noch vor 1500 wurde der erste Teil des Wortes, , umgedeutet und an das Wort angeglichen. Dadurch entstand auch der heute noch gebräuchliche Bezug auf die Bibel. Erst im 19. Jh. wurde im Zuge der sprachwissenschaftlichen Deutung des Wortes der ältere Begriff wieder gebräuchlicher. Außerdem existierte im 15. und 17. Jh. neben der Form auch noch die Form . Dies kommt daher, weil sich diese beiden Wörter im Mittelhochdeutschen vom Sinn her sehr ähnlich waren.
Das nhd. Wort stammt aus dem germ. * , ahd. und mhd. und bedeutete ‚fließendes Wasser, überströmende Wassermassen’. Im 15. Jh. wurde dieser Begriff auch als Gegenwort zu verwendet.
Seit dem 17. Jh. war die Sintflut auch für die zeitliche Einteilung der Erdgeschichte von großer Bedeutung, daher wurde auch das Adjektiv sehr häufig gebraucht. Heute steht dies jedoch nur mehr für ‚uralt, unmodern’.
Phonetische Prozesse in :
Germ. * > Ahd. oder > mhd. > nhd. [`zΙntflu:t]
Beim Wandel von germ. /ō/ zu ahd. /uo/ handelt es sich um eine Diphthongierung. Germ /u/ verschwindet im Ahd, daher ist es eine Apokope. Beim Plosiv germ /d/ zu ahd. /t/ liegt eine Entsonorisierung und eine Fortisierung vor. Im Ahd. wird der Konsonant /t/ eingesetzt, daher ist es eine Epenthese. Ahd. /f/ zu mhd. /v/ ist eine Sonorisierung und eine Lenisierung. Bei mhd. /s/ zu nhd. /z/ handelt es sich um eine Sonorisierung und Lenisierung. Der Wandel von mhd. /uo/ zu nhd. /u:/ ist phonetisch gesehen eine Monophthongierung. Beim Wandel von mhd. /uo/ zu nhd. /u:/ handelt es sich sprachgeschichtlich gesehen um eine "Frndh. Monophthongierung".
Mande
Lit:
Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen.
P.S.:
Natürlich muss es sich auch Günter Jauch wissen. Habe von ihn gehört.