Märchen berichten von Menschen die ihren Weg ins Leben und ins Glück suchen und finden, von jungen Menschen.Ältere sind da nur Randfiguren. Das passte ja auch Jahrhunderte lang, war doch die durchschnittliche Lebenserwartung nicht sehr hoch und das Leben selbst eher beschwerlich.
Doch nun haben sich die Verhältnisse geändert,die Moralvorstellungen,der Einfluss von Krankheiten, die Einstellungen zum Leben. Menschen um fünfzig sind nicht alt im klassischen Sinn,die Frauen sind nicht das arme Mütterchen, dem Schneeweißchen und Rosenrot zur Hand gehen und es ins Schloss mitnehmen müssen. Heute erwartet die Mutter von Schneeweißchen und Rosenrot für sich selbst noch einmal eine Liebesgeschichte, oder/und eine eigene Aufgabe vom Leben um sich im Stand des Matronentums zu finden. Die Existenz der Familie und Enkel ist ein schöner Teil von ihrem Leben, aber eben nur ein Teil.
Probleme, die bewältigt werden müssen, gibt es reichlich, die Ignoranz von potentiellen Arbeitgebern, die geistige Vereinsamung,fehlende Empatie,die Unfähigkeit sich im Umgang mit Anderen von mediengesteuerten Bildern zu lösen, die Neigung, sich bei Problemen destruktiv zu verhalten, das sind die ersten Punkte, die mir jetzt einfallen.
Aber noch viele, viele andere...
Schlussendlich gilt dieses Thema für Männer ebenso wie für Frauen, gibt es eigentlich einen adäquaten Begriff zur Matrone ? Fällt mir nichts ein, kein Sammelbegriff für Vatergottheiten...Patrone geht ja schlecht, nur patrōnus, patrōnī in der Bedeutung : Schutzherr (Patron); Schirmherr (Patron); Vertreter (Patron); Beschützer (Patron); Verteidiger (Patron); Advokat (Patron); Herr (eines Freigelassenen); Anwalt; Schützer; - ha, wo ist da der verunsicherte ältere Mann, der Mann in der Lebenskrise? Der Mann, der wegen seines vermeintlich hohem Alter keine Anstellung mehr findet, obwohl er nach dem Gesetz noch 15 Jahre arbeiten muss.Der ausgediente Soldat, der nach seinem Platz im Leben sucht.
Jedenfalls, ich meine, es fehlen die Märchen in der Funktion als Wegweiser ins Glück für den Mensch ab Fünfzig.
Märchenveranstaltungen werden fast mehr von erwachsenden Menschen besucht, als von Kindern- bei denen ist zumeist auch noch eine Mutter oder Großmutter dabei..
Abendveranstaltungen werden gern von Frauen im "Matronenalter" besucht aber immer auch ein paar Männer über sechzig habe da gesehen, ist ja auch zu schön, so mit Musik und Kerzenlicht