Zur Zeit erarbeite ich mir eine Tristan und Isolde Erzählung.
Dieses Geschichte hat ja schon einige Erzähler und ich hätte nicht gedacht, dass es doch so ein aufwendiges Unterfangen wird, dachte anfangs, die mittelalterlichen Texte zu lesen und in Prosa leicht zu erzählen, mal so auf die Schnelle um Erwachsene mit einer Liebesgeschichte zu unterhalten. Aber wenn man erst einmal angefangen hat...
Nachdem ich mir Gottfried von Straßburgs Tristan "eingezogen" habe (in Hochdeutsch)fand ich auch noch Hinweise auf "Sir Tristan" von Thomas, die auch sehr schöne Passagen enthalten, dann in neuzeitlicher Prosa einen Roman von Rosemary Sutcliff "Tristan und Iseult" und einen neuzeitlichen Roman von Josef Bedier "Tristan und Isolde", die mir als Grundlage für meine Geschichte gute Dienste leisten. Jedoch möchte ich meine Geschichte anders gestalten. Es kommt mir nicht darauf an, meine Helden in "höfischer Sprache" reden zu lassen, schließlich schreibe ich um frei zu erzählen, dafür möchte ich aber bestimmte Verhaltensweisen erklären, die in den Verhältnissen und der Denkweise des Mittelalters ihre Erklärung finden. Also muss ich mir den Alltag der mittelalterlichen Menschen und in diesem Fall der Höflinge erarbeiten, für ihre Lebensansichten Empathie entwickeln, das fordert mehr Einsatz als ursprünglich angenommen. Aber es ist eine wunderbare Arbeit, wenn die Erzählung nur halb so gut wird, wie mir die Arbeit an ihr Freude bereitet, wird sie richtig gut.
In der Tristanlegende steckt ein riesiger Märchenfundus, sogar ein Schneewittchenmotiv, dass ich gar nicht vermutet hatte, wie ich das alles in eine 60 min- Erzählung bekomme...
liebe Grüße
Gemini