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#1

RE: Biografisches

in Andersenmärchen 12.04.2006 12:23
von Gemini | 11.637 Beiträge | 12100 Punkte

von Wikipedia:

Leben

Jugend und Ausbildung
Hans Christian Andersen wurde als Sohn eines armen Schuhmachers und einer alkoholkranken Wäscherin in Odense geboren. Nach dem Tod seines Vaters ging er mit 14 Jahren nach Kopenhagen und bemühte sich dort als Schauspieler zum Theater zu kommen. Nachdem ihm das jedoch nicht gelang, versuchte er sich ebenso vergeblich als Sänger, verfasste aber auch schon erste kleine Gedichte. Schließlich nahm ihn Konferenzrat Jonas Collin, der damalige Direktor des Königlichen Theaters Kopenhagen (Kongelige Teater), in seine Obhut und in sein Haus auf. Dort fühlte er sich besonders zu dem Sohn seiner Gasteltern, Edwart Collin, hingezogen, den diese Zuneigung jedoch eher befremdete und die dieser nicht erwiderte. Die jüngste Tochter Louise wurde ihm eine schwesterliche Freundin, der er sehr zugeneigt war. Beide erlebten sich als Seelenverwandte. Von der Theaterdirektion unterstützt und durch König Friedrich VI. gefördert, konnte er von 1822 bis 1828 eine Lateinschule in der kleinen Provinzstadt Slagelse bei Rektor Meissling und anschließend die Universität besuchen.


Erste Werke und Reisen
Am Ende seiner Schulzeit schrieb er das Gedicht „Das sterbende Kind“. Dieses wurde als kleines Meisterwerk anerkannt, in dem der Autor die Welt aus den Augen eines kleinen Kindes betrachtete, was insgesamt für sein Schaffen kennzeichnend wurde. Das Gedicht ist danach in vielen Ländern veröffentlicht worden.

Andersen war einmal in seinem Leben einer Frau in tiefer Liebe zugetan. Es war Riborg Voigt, die Schwester des Studienfreundes Christian Voigt, durch den er sie kennenlernte. Er hatte sich sogleich unsterblich in sie verliebt, doch war sie schon einem anderen Manne versprochen. Ihren Abschiedsbrief trug er zeitlebens in einem Ledersäckchen auf dem Herzen und es wurde bei seinem Tode auch gefunden. Andersen hatte diese tragische Liebesgeschichte in seinem Märchen "Die kleine Meerjungfrau" verarbeitet.

Nachdem Riborg geheiratet hatte, unternahm Andersen mehrere Reisen nach Deutschland, England, Italien, Spanien und in die Türkei. Unter dem Einfluss der italienischen Landschaft entstanden dann die ersten Texte, die sehr an die Kleine Meerjungfrau erinnern. Die Beschreibung der Welt in dem gleichnamigen Märchen zeigt die italienischen Einflüsse deutlich.

Auf seinen insgesamt 30 großen Reisen kam er 32 Mal nach Dresden und 15 Mal nach Maxen bei Dresden, wo er seine Freunde, die Mäzenen Friederike und Friedrich Anton Serre besuchte. Dort schrieb er auch: "Des Herzens Sonnenschein in Sachsen, er strahlt am schönsten doch in Maxen".


Spätere Jahre
Später lernte er noch weitere Frauen kennen, die ihm alle schwesterliche Freundinnen waren: Henriette Wulff, Tochter des Kommandeurs und Gönners P.F. Wulff, ferner Sophie Ørsted, Tochter des Entdeckers des Elektromagnetismus, und Jenny Lind, auch schwedische Nachtigall genannt, die er sehr verehrte. Sein Leben lang blieb er aber unverheiratet, ohne eine wie auch immer geartete längere, tiefere, persönliche oder gar sexuelle Verbindung. Mit Edvard Collin verband ihn jedoch auch nach dessen Heirat im gegenseitigen Einvernehmen eine Freundschaft auf Distanz. In der Wissenschaft wird kontrovers diskutiert, ob Andersen homosexuell gewesen sei. Diese Diskussion begann 1901 mit dem Artikel "Hans Christian Andersen: Beweis seiner Homosexualität" von Carl Albert Hansen Fahlberg (unter dem Pseudonym Albert Hansenin) in Magnus Hirschfelds "Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen".

Nach seinem 70. Geburtstag, als Künstler international anerkannt und verehrt, vom dänischen König mit dem höchsten Orden ausgezeichnet, verstarb er am 4. August 1875 in Kopenhagen und wurde dort auf dem Assistens-Friedhof beigesetzt.

Werke
Hans Christian Andersen (1869)Berühmt wurde Hans Christian Andersen durch seine zahlreichen Märchen wie „Die Prinzessin auf der Erbse“, „Des Kaisers neue Kleider“, „Die Schneekönigin“, „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“, „Die kleine Meerjungfrau“ und „Das hässliche Entlein“, die bereits um 1840 herum in unterschiedlichen deutschen Übersetzungen erschienen.

Angelehnt an dänische, deutsche und griechische Sagen und historische Begebenheiten, dem Volksglauben verbunden und inspiriert von literarischen Strömungen seiner Zeit, schuf Andersen so die bedeutsamsten Kunstmärchen des Biedermeier.

Weniger bekannt sind viele seiner 156 weiteren Märchen. Auch die autobiografischen Texte, Novellen, Dramen, Gedichte und Reiseberichte, die von seinem Schaffensreichtum zeugen, führen ein Schattendasein.

In den dreißiger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts fand der junge Dichter in Deutschland größere Anerkennung als in seinem eigenen Vaterland. Sein Roman "Der Improvisator" (1835) erschien bald in deutscher Übersetzung. Obwohl Andersen immer Dänisch schrieb, wurde die erste seiner veröffentlichten Autobiografien, übersetzt als Das Märchen meines Lebens ohne Dichtung, 1846 auf Deutsch herausgegeben. (Erst 1855 erschien seine große dänische Autobiografie, Mit Livs Eventyr.)

Ein Band mit mehreren kleineren Prosaschriften, deren dänische Originaltexte erst später gedruckt wurden, erschien 1860 in Leipzig als Aus Herz und Welt.

Adelbert von Chamisso war mit Andersen befreundet. Er hat einige seiner Gedichte ins Deutsche übersetzt [1] und zudem ein Gedicht in Andersens Stammbuch geschrieben

Adelbert von Chamisso

In Andersens Stammbuch


lasset uns, in dieser düstern, bangen Zeit,
Wo hochanschwellend donnernd der Geschichte Strom
Die starre langgehegte Eisesdecke sprengt,
Das neue Leben unter Trümmern bricht hervor,
Und sich in Stürmen umgestalten will die Welt,
O lasset uns, ihr Freunde, — rings verhallt das Lied
Und unserm heitern Saitenspiele lauscht kein Ohr —
Dennoch die Göttergabe des Gesanges treu
Im reinen Busen hägen, wahren, dass vielleicht
Wir hochergraute Barden einst die Sonne noch
Mit Hochgesang begrüssen, welche das Gewölk
Zertheilend die verjüngte Welt bescheinen wird.
Prophetisch, Freunde, bring ich dieses volle Glas
Der fernen Zukunft einer andern Liederzeit.

Zur Erinnerung an den 14ten Juni 1831

Adelbert v Chamisso






..........................


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#2

RE: Biografisches

in Andersenmärchen 26.05.2007 09:54
von Gemini | 11.637 Beiträge | 12100 Punkte

Pia hat mich auf eine Idee gebracht und ich werde in loser Folge einige der unbekannteren Märchen von Andersen hier einstellen, damit sich die Besucher des Märchenzaubers einen Überblick über das gefühlstiefe, fantasievolle und wirklichkeitsnahe Schaffen des Autors vermitteln können und den Wert eines jeden seiner Märchen erspüren. Jedes hat die Qualität eines Bestsellers und nur die Andersensche Produktivität lässt einige seiner gut erzählten Märchen nicht ins Bewußtsein der Öffentlichkeit vordringen.
... was sich nun hoffentlich ändern wird


Liebe Grüße
Bettina

Rezitante und Musäusfan-ny
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#3

RE: Biografisches

in Andersenmärchen 26.05.2007 10:11
von PiaM (gelöscht)
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Gemini

Ja, Andersen war EINER der ganz GROSSEN.

Ich schätze ihn sehr. Zumal es für einen Mann wohl nicht so einfach sein sollte, so tief zu schreiben.

Ich spüre auch viel Sehnsucht.

Super Gemini, dass wir jetz mehr von Andersen lesen können.

LG

Pia

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