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Margarete von Angoulême, auch als Magarete von Navarra bekannt, schrieb das Heptameron.
Margarete von Navarra wurde am 11. April 1492 in Angoulême geboren und starb am 21. Dezember 1549.
Sie stammte aus einer Nebenlinie der französischen Königsfamilie der Valois und gehörte zu den mächtigsten Frauen ihrer Zeit.
Ihr Enkel wurde als späterer König Heinrich IV. einer der größten Herrscher Frankreichs. Margarete sprach und schrieb sieben Sprachen, war literarisch sehr begabt, betätigte sich als Mäzenin und zog Künstler und Theologen an ihren Hof, wo bis zu ihrem Tode auch Pierre de Brantôme lebte.
Margarete sympathisierte mit den Gedanken Martin Luthers und protegierte Intellektuelle, die den Hugenotten zugerechnet werden konnten.
Mit dem Heptameron schuf Marguerite de Navarre eine Novellensammlung, die sich am Vorbild des Dekameron von Giovanni R Boccaccio orientierte.
Entstehung: Die Sammlung war auf 100 Novellen -an zehn Tagen werden je zehn Geschichten erzählt- angelegt. Der Tod der Verfasserin verhinderte den Abschluss des Vorhabens, so dass nur 72 Novellen vollendet sind.
Inhalt:
Als starke Regengüsse Straßen vermuren und Brücken wegreißen, sucht eine Gruppe von fünf Herren und fünf Damen Schutz in einer Pyrenäenabtei. Um sich die Wartezeit zu verkürzen, erzählen sie sich an den folgenden Tagen Geschichten. Deren Inhalte sind oft schlüpfrig, die Liebe bildet beinahe durchgängig das Zentralthema.
Die Erzähler verstecken sich daher hinter Pseudonymen:
Die Fürstin selbst heißt Parlamenta, ihre Mutter Louise von Savoyen nennt sich Oisille, Henri d’Albret tritt als Hircan auf. Selbst ein Bischof findet sich in der Runde und verteidigt gemeinsam mit Parlamenta die Tugenden einer reinen Liebe und der uneigennützigen Freundschaft gegen den Realismus der illusionslosen Herren Hircan und Saffredant. Diese Diskussionen- vor allem nach der achten, zwölften und siebzigsten Novelle- bilden eine Besonderheit, die das Heptameron vom Vorbild Boccaccio unterscheidet.
Reicher als bei den italienischen Vorbildern ist die Ausbeute an konkreten Mitteilungen über das Leben nicht nur der Adeligen, sondern auch der Geistlichkeit und des Volks im wenig erschlossenen Süden Frankreichs; Marguerite scheint zumindest zwischen Nérac und den Pyrenäenhöhen viel gereist zu sein.
Wegen ihrer sittengeschichtlichen und topografischen Interessen bleibt sie ausgefeilte psychologische Porträts meist schuldig.
Hircan, ihren Gatten, schildert sie in deutlichem Gegensatz zu ihrer matronenhaften Mutter als geistvoll und sinnenfroh.
Marguerite bemüht sich zwar, ihre Leser zu unterhalten, bleibt aber stets ein wenig belehrend und- nach ihren eigenen Worten- um Wahrhaftigkeit bemüht.
Wirkung:
Lange Zeit in verfälschten Ausgaben verbreitet, galt die Sammlung zunächst als unzüchtig: Erst die neueren Ausgaben, die sich auf die Manuskripte in der Pariser Nationalbibliothek stützen, führten zu einer Revision dieses Urteils.
H. Sch.(amzon)
Liebe Grüße
Bettina
Rezitante und Musäusfan-ny
Inhaltsangabe der Geschichten
darin kurz zusammengefaßt ist was jede Erzählung in ihrem Busen verborgen hält. Sonach kann jeder die ihm zusagenden auswählen; ärgert sich jemand an dieser oder jener Geschichte, so mag er sie ungelesen lassen
Einleitende Betrachtungen
Wie sich die Gesellschaft zusammenfand
Der erste Tag
Erste Erzählung:
Ein Weib in Aleneon hat zwei Verehrer, den einen zur Lust, den andern für sein Geld. Den ersten, der den Betrug merkt, läßt sie töten und erwirkt Begnadigung für sich und ihren flüchtigen Mann. Der wendet sich dann, um eine Summe Geldes zu retten, an einen Schwarzkünstler. Ihr Treiben wird entdeckt und bestraft.
Zweite Erzählung:
Wie das Weib eines Maultiertreibers der Königin von Navarra zwar kläglich, doch in Züchten starb
Dritte Erzählung:
Der König von Neapel verführt eines Edelmannes Frau und wird schließlich selbst betrogen
Vierte Erzählung:
Wessen ein Edelmann sich gegen eine Flandrische Prinzessin kecklich unterfing und welche Schmach und Schande ihm daraus erwuchs
Fünfte Erzählung:
Wie eine Schiffersfrau zween Franziskanermönchen, die ihr Gewalt antun wollten, so wohl entschlüpfte, daß deren Vergehen aller Welt offenbar wurde
Sechste Erzählung:
Wie schlau ein Weib verstand, den Liebhaber entrinnen zu lassen, derweile ihr einäugiger Mann die beiden abzufassen vermeinte
Siebente Erzählung:
Ein Pariser Kaufmann tauscht die Mutter seiner Liebsten, um deren Schuld zu verhüllen
Achte Erzählung:
Wie einer seine Frau statt ihrer Zofe heimsucht und alsdann den Nachbarn schickt. der ihn entehrt, ohne daß sein Weib davon weiß
Neunte Erzählung:
Beklagenswerter Tod eines Edelmannes, der in seiner Liebe allzu späten Trost fand
Zehnte Erzählung:
Von Amadours und Florindens Liebe, darinnen viel von Trug und Heuchelei die Rede ist, zumal jedoch von Florindens preislicher Keuschheit
Der zweite Tag
Elfte Erzählung:
Kitzliche Aussprüche eines Franziskanermönches gelegentlich seiner Predigten
Zwölfte Erzählung:
Wie unziemlich und schamlos ein Herzog zum Ziel zu kommen suchte, und wie seine Niedertracht gerechte Strafe erntet
Dreizehnte Erzählung:
Wie ein Schiffshauptmann sich unter dem Schein von Frömmigkeit in eine junge Dame verliebte, und was daraus entstand
Vierzehnte Erzählung:
Schlauheit eines Verliebten, der bei einer Mailänder Dame unter der Maske ihres getreuen Dieners dessen sauer verdienten Liebeslohn einheimst
Fünfzehnte Erzählung:
Eine Dame am königlichen Hof sieht sich von ihrem Mann zugunsten anderer vernachlässigt, weshalb sie ihm Gleiches mit Gleichem vergilt
Sechzehnte Erzählung:
Eine Mailänderin erprobt die Kühnheit und Hochherzigkeit ihres Freundes, dem sie sich alsdann in Liebe ergibt
Siebenzehnte Erzählung:
Der König Franz beweist dem Grafen Wilhelm seine Großmut, als dieser ihm nach dem Leben trachtet
Achtzehnte Erzählung:
Eine schöne junge Dame erprobt die Treue eines ihr ergebenen Jünglings, bevor sie ihm ihre Liebesgunst gewährt
Neunzehnte Erzählung:
Zwei Liebende geben alle Hoffnung auf eine Ehe verloren und gehen darob ins Kloster: der Jüngling nach Saint-François, das Mägdelein nach Sainte-Claire
Zwanzigste Erzählung:
Ein Edelmann wird unversehens von seiner Liebe zu einer Dame, die ihn allezeit abwies, geheilt, als er sie in den Armen eines Stallknechtes findet
Der dritte Tag
Einundzwanzigste Erzählung: Von der wundersam tugendhaften Liebe eines vornehmen Mägdeleins zu einem Bastard, von dem Widerstand einer Königin gegen solche Ehe und der Antwort des Mägdeleins an die Königin
Zweiundzwanzigste Erzählung: Ein eifriger Prior sucht unter dem Deckmantel der Frömmigkeit mit allen Mitteln eine Nonne zu verführen, wodurch seine Bosheit am Ende entschleiert wird
Dreiundzwanzigste Erzählung: Wie durch die Bosheit eines Franziskaners in der gleichen Familie der Hausvater, sein Weib und sein Kind eines gewaltsamen Todes starben
Vierundzwanzigste Erzählung: Auf welch' artigen Einfall ein Edelmann kam, um einer Königin seine Liebe zu erweisen, und was daraus entstand
Fünfundzwanzigste Erzählung:
Welch schlauer List sich ein hoher Fürst bediente, um sich an dem Weib eines Pariser Advokaten zu verlustieren
Sechsundzwanzigste Erzählung:
Wie ein hoher Herr durch einen spaßhaften Streich die Liebesgunft einer Frau in Pampeluna zu erlangen sucht
Siebenundzwanzigste Erzählung:
Wie ein dummer Schreiber ob der Frechheit, mit der er lüstern dem Weib seines Gefährten nachstellte, jämmerlich beschämt wird
Achtundzwanzigste Erzählung:
Ein Schreiber glaubt jemanden zu überlisten, wird aber sebst hineingelegt, und daraus entstehen allerlei spaßhafte Folgen
Neunundzwanzigste Erzählung:
Ein Bauerntölpel, dessen Weib mit dem Pfarrer der Liebe pflegt, läßt sich leichtlich hinters Licht führen
Dreißigste Erzählung:
Ein merkwürdiger Fall menschlicher Schwäche, wo das Bestreben, die Ehre zu retten, aus dem Regen in die Traufe führt
Der vierte Tag
Einunddreißigfte Erzählung: Mit welch' scheußlicher Grausamkeit ein Franziskaner seine schändliche Geilheit zu befriedigen suchte, und wie er dafür gestraft wurde
Zweiunddreißigste Erzählung: Wie ein Edelmann sein ehebrecherisches Weib härter als mit dem Tod straft
Dreiunddreißigste Erzählung: Von den Greueln eines blutschänderischen Priesters, der seine Schwester schwängert und sie dann als Heilige hinstellt, und von seiner wohlverdienten Strafe
Vierunddreißigste Erzählung: Wie zwei Franziskaner ob übergroßer Neubegier vor Entsetzen schier verstarben
Fünfunddreißigste Erzählung: Wie gar wohlweislich ein Mann seinem Weib die Liebe zu einem Franziskaner austreibt
Sechsunddreißigfte Erzählung: Als ein Präsident von dem üblen Verhalten seines Weibes erfährt, schafft er derart Ordnung, daß er Rache nimmt, ohne daß etwas bekannt wird
Siebenunddreißigste Erzählung: Wie weise es ein Weib verstund, ihren Mann einem tollen Liebeswahn zu entreißen, der ihn quälte
Achtunddreißigste Erzählung: Bemerkenswerte Milde einer Frau aus Tours gegen ihren mißratenen Mann
Neununddreißigste Erzählung: Ein gutes Mittel, einen Poltergeist auszutreiben
Vierzigste Erzählung: Ein Edelmann erschlägt einen andern, weil er nicht weiß, daß es sein Schwäher ist
Der fünfte Tag
Einundvierzigste Erzählung: Von der neuartigen, seltsamen Buße, die ein Franziskaner als Beichtvater einem Mägdelein auferlegte
Zweiundvierzigfte Erzählung: Wie ein Mägdelein den hartnäckigen Nachstellungen eines französischen Fürsten widerstand und über ihn obsiegte
Dreiundvierzigste Erzählung: Die Heuchelei einer Hofdame scheitert an dem Übermaß ihrer so wohlverheimlichten Liebe
Vierundvierzigste Erzählung: Wie zwei Liebende durch ihre List sich ihrer Liebe wohl erfreuen, so daß endlich alles glücklich endet
Fünfundvierzigste Erzählung: Ein Edelmann gibt vor, dem Stubenmädchen die Kinderstreiche verabfolgen zu wollen, und hintergeht also sein einfältiges Weib
Sechsundvierzigste Erzählung: Von einem Franziskaner, der den Ehemännern einen schweren Vorwurf machte, wenn sie ihre Frauen verbläuten
Siebenundvierzigste Erzählung: Ein Edelmann zu Perche beargwöhnt zu Unrecht einen Freund und reizt ihn dadurch, jenen Verdacht wahrzumachen
Achtundvierzigste Erzählung: Zwei Franziskaner nehmen in einer Hochzeitsnacht nacheinander des Ehemanns Platz ein und erhalten am Ende ihre gebührende Strafe
Neunundvierzigste Erzählung: Wie schlau eine Gräfin im geheimen ihre Lust zu stillen wußte, und wie sie entlarvt wurde
Fünfzigste Erzählung: Ein Liebhaber stirbt, schwerverletzt, nach empfangener Liebesgunst, und darob folgt seine Geliebte ihm in den Tod
Der sechste Tag
Einundfünfzigste Erzählung: Von der hinterlistigen Grausamkeit eines Italieners
Zweiundfünfzigste Erzählung: Welch' ekles Frühstück ein Apothekerlehrling einem Advokaten und einem Edelmann einrührte
Dreiundfünfzigste Erzählung: Mit welcher Gewandtheit ein Fürst einen lästigen Liebeswerber zu entfernen wußte
Vierundfünfzigste Erzählung: Von einer gar wohlgemuten Dame, die nur lachte, als sie sah, wie ihr Mann ihre Magd küßte, und erklärte, sie lache über einen Schatten, maßen sie den wahren Grund nicht nennen wollte
Fünfundfünfzigste Erzählung: Mit welcher List eine Spanierin die Mönche um das Vermächtnis ihres Gatten brachte
Sechsundfünfzigste Erzählung: Ein Franziskaner vermählt trügerischerweise ein schönes Mägdelein mit einem anderen Mönche, worob die zwei Burschen bestraft werden
Siebenundfünfzigste Erzählung: Lächerliche Geschichte von einem englischen Lord, der mit einem Damenhandschuh auf seinem Wamse prunkte
Achtundfünfzigste Erzählung: Eine Hofdame rächt sich gar neckisch an einem Liebhaber ob seiner sonstigen Seitensprünge
Neunundfünfzigste Erzählung: Ein Edelmann wird von seinem Weibe abgefaßt, als er heimlich eines ihrer Ehrenfräulein umfängt
Sechzigste Erzählung: Eine Pariserin verläßt ihren Mann, um einem Sänger zu folgen; dann stellt sie sich tot und läßt sich begraben
Der siebente Tag
Einundsechzigste Erzählung: Mit welche erstaunlicher Hartnäckigkeit eine Burgunderin einen Kanonikus zu Autun mit ihrer frechen Liebe verfolgte
Zweiundsechzigste Erzählung: Eine Dame erzählt in dritter Person ein eigenes Liebeserlebnis und verschnappt sich zuletzt
Dreiundsechzigste Erzählung: Von der bemerkenswerten Keuschheit eines französischen Edelmannes
Vierundsechzigste Erzählung: Ein Edelmann wird Mönch, weil sein Heiratsantrag verschmäht wird; darob unterzieht sich die Geliebte der gleichen Buße
Fünfundsechzigste Erzählung: Wie eine einfältige Alte ihre brennende Kerze auf die Stirn eines Soldaten heftet, der auf einem Grabmal der Sankt-Johannes-Kirche schlief, und was daraus entstand
Sechsundsechzigste Erzählung: Erquickliche Geschichte, die dem Königspaar von Navarra widerfuhr
Siebenundsechzigste Erzählung: Von der grenzenlosen und doch sittenstrengen Liebe einer Frau in fremden Landen
Achtundsechzigste Erzählung: Eine Frau gibt ihrem Mann spanische Fliegen, um ein Liebeszeichen von ihm zu erhalten, und bringt ihn darob schier um
Neunundsechzigste Erzählung: Ein Italiener läßt sich von der Zofe nasführen, also daß die Frau ihren Mann statt der Magd beim Mehlbeuteln findet
Siebenzigste Erzählung: Die zügellose Wildheit einer Herzogin hat ihren Tod und den eines Liebespaares zur Folge
Der achte Tag
Einundsiebenzigste Erzählung: Eine Frau gewahrt, da sie in den letzten Zügen liegt, wie ihr Mann sich an der Magd verlustiert, und wird darob wieder gesund
Zweiundsiebenzigste Erzählung: Wie eine Nonne ohn' Unterlaß bereute, daß sie ohne Liebe noch Gewalt ihre Jungfrauenschaft verloren hat
Die Bilder des Marquis de Bayros:
1. Der brünstige Knecht
2. Das enttäuschte Mägdelein
3. Die mißglückte Überrumpelung
4.Der Ehemann naht!
5. Eine überraschende Enthüllung
Ende
Liebe Grüße
Bettina
Rezitante und Musäusfan-ny
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