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RE: Giambattista Basile

in andere Erzähler, die auch nicht vergessen werden sollten 03.06.2006 23:30
von Gemini | 11.637 Beiträge | 12100 Punkte

Giambattista Basile

Geboren ca. 1575 in Neapel, gestorben am 23. Februar 1632 in Giugliano in Süditalien.

Giambattista Basile wurde als Kind einer unbegüterten Bürgerfamilie geboren und verließ schon als Jüngling seine Heimatstadt. Nach einigen Lehr- und Wanderjahren trat er 1607 in den Militärdienst der venezianischen Flotte ein, die er bereits ein Jahr später wieder verließ, um nach Neapel zurückzukehren, wo er durch Vermittlung seiner Schwester, einer berühmten Sängerin, in den Hof des Fürsten Sciliano Scarafo aufgenommen wurde. Hier entfaltete er sein dichterisches Talent und zählte bald zu den bekanntesten Dichtern Neapels. Er gehörte zu den ersten Mitgliedern der literarischen Gesellschaft 'Accademia degli Oziosi', der viele berühmte Dichter und Persönlichkeiten der damaligen Zeit angehörten.

Für seinen Fürsten, später auch am Hof von Mantua, schrieb er Oden und Madrigale für Festlichkeiten und Familienereignisse in italienischer Sprache. In Würdigung seiner Verdienste wurde er in den Adelsstand erhoben und erhielt verschiedene Posten als 'governatore feudale' (Landesverweser). Im Gegensatz zu den meisten anderen Landverwaltern in Fürstendiensten nutzt er seinen Posten nicht zur persönlichen Bereicherung, sondern »kehrte aus diesen Ämtern ebenso arm zurück, wie sie angetreten hatte,« wie sein Biograph Benedetto Croce schrieb.

Sein berühmtestes Werk, die Märchensammlung 'Das Pentameron', verfasste er nicht in Italienisch, sondern in der bildreichen neapolitanischen Sprache seiner Heimat. 1634 erschienen die ersten Märchen unter dem Titel 'Lo Cunto de li Cunti' (Die Geschichte der Geschichte), bald gefolgt von weiteren. Das Werk hatte großen Erfolg, erfuhr bis heute zahlreiche Neuauflagen und wurde in viele Sprachen übersetzt; ins Deutsche zuerst im Jahre 1847 von Felix Liebrecht (Fassung im Projekt Gutenberg-DE). Die Gebrüder Grimm kannten und schätzen das Pentameron, übersetzten Geschichten daraus und verglichen sie mit den zum großen Teil sehr ähnlichen Deutschen Volksmärchen. Auch Christoph Martin Wieland verwendete für seine Verserzählung 'Pervonte oder die Wünsche' den Stoff aus der dritten Erzählung des ersten Tages. Das Pentameron ist die älteste Märchensammlung des Europäischen Kulturraums.



Das Pentamerone


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